Warum ist nachts alles schlimmer?

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Dein Kind wacht nachts plötzlich auf und zeigt Krankheitssymptome? Es weint, hat erhöhte Temperatur und fühlt sich offensichtlich nicht wohl. Es quengelt, will gestillt oder getragen werden.

Im Halbschlaf erscheint dir die Situation schnell sehr dramatisch. Du machst dir große Sorgen, allerlei schreckliche Krankheitsszenarien entstehen in deinem Kopf.

Bei Tageslicht stellst du fest: Es ist gar nicht so dramatisch, ein bisschen Zahnungsfieber, ein unleidliches, unzufriedenes Kind – bei Tageslicht eine Herausforderung die schaffbar erscheint.

Warum ist das so? Warum ist nachts alles schlimmer? Und am wichtigsten: Was kannst du tun?

Die Antwort liegt in den Hormonen: Tagsüber sorgt das Glückshormon Serotonin für Klarheit und Wachheit, die Produktion ist nachts jedoch gedrosselt, so können wir Gedanken nicht sortieren, jede Situation erscheint viel komplizierter, in unserem Kopf drehen sich Sorgenspiralen.

Außerdem schütten wir das Schlafhormon Melatonin aus und in der Nacht ist auch das Stresshormon Cortisol erhöht nachweisbar.

>> Eine Kombination, die uns realistische Situationseinschätzung und bedachtes Reagieren erschweren. Höflich gesagt.

Teamwork? Fehlanzeige.

Und wir können meist auch nicht auf den/die PartnerIn zählen! Der unterliegt dem gleichen Hormoncocktail. Schlimmer: In der Stillzeit helfen die Hormone uns Frauen dabei, diese natürlichen Mechanismen abzumildern. Die Männer finden nächtliches Aufwachen also tatsächlich schlimmer! 😉 Der perfekte Nährboden für einen nächtlichen Streit – als hätte nicht das kränkliche Kind gereicht!

Was kannst du tun?

Mach dir die Sach- äähm Hormonlage bewusst. Erwiesenermaßen hilft schon die Erkenntnis, dass der Grund für das nächtliche Gedankenchaos ganz natürlich ist. Unsere Hormonausschüttung können und sollen wir nicht beeinflussen, doch wie wir damit umgehen, können wir lenken.

Kuscheln, Baby!

  • Versuch, gemeinsam mit deinem kranken, schlecht schlafenden Kind ruhig zu bleiben. Dabei hilft Oxytocin. Kuschelt euch im Bett eng, Haut an Haut, aneinander. Wenn ihr aber das Gefühl habt es tut euch gut den Schlaf zu unterbrechen, euch aus der Situation „aufzuwecken“ – geh dem nach.
  • Setzt euch auf den Schaukelstuhl oder die Couch. Mach ein bisschen Licht. Dann erscheint die Welt, gleich nicht mehr ganz so bedrohlich. Gerade wenn Kinder krank sind, spüren sie sehr sensibel die Energie rund um sich. Sorgenvolle Gedanken, ob ausgesprochen oder nicht, lassen das Unwohlsein viel dramatischer erscheinen.

Papa und Mama als nächtliches Super-Team

Besprich mit deinem Partner vorab wie ihr mit solchen Nächten umgeht. Wie gesagt: Auch andere haben nachts Watte im Kopf.

  • Bewusstmachen und darüber reden hilft. Eine klare Rollenverteilung vorab beschützt vor nächtlichem Chaos. Ein Beispiel: Mama bleibt immer im Bett zum Kuscheln und Stillen denn die meisten Kinder wollen gar nicht losgelassen werden. Papa bringt Fieberthermometer, Tee, Taschentücher und was auch immer sonst gebraucht wird. Oder umgekehrt. Your Family. Your Choice.

Noch ein Tipp: Da wir nachts auch schlechter orientiert sind und sich die Gedanken drehen, hilft es sehr wenn eure persönlichen „Notfall-Helfer“ einen fixen Platz haben. Bei uns hat sich ein kleiner Korb im Badezimmer bewährt. Thermometer, Lavendelmassageöl, Taschentücher, warme Socken, Engewurzbalsam, Majoranöl, Thymianbalsam,… alles an einem Ort.

Und was dann?

Habt ihr es endlich geschafft und der Morgen bricht an, dann kannst du die Situation, bei Tageslicht, mit Serotonin im Blut und nach einer Tasse Kaffee, neu bewerten. Ist das Fieber wirklich so hoch? Wo tut es weh? Was ist zu tun? Welches Hausmittel ist euch sympathisch? Willst du deine Kinderärztin anrufen? Du wirst sehen, die Gedanken ordnen sich von allein.

Und wenn sich rausgestellt hat, dass alles halb so schlimm ist: Genießt ein Vormittagsschläfchen und erholt euch gemeinsam vom nächtlichen Abenteuer!

(c) Beitragsbild: www.publicdomainpictures.net

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